Wie es mit dem Parkhaus weitergehen soll

FILDERSTADT. Seit März 2021 ist das P+R-Parkhaus in Bernhausen gesperrt. Die Verwaltung hat dem Gemeinderat Vorschläge für das weitere Vorgehen unterbreitet: Für den Rückbau des Parkhauses gibt es einen konkreten Zeitplan, zudem soll das Gebäude nicht mehr Bestandteil des zentralen Verwaltungsquartiers sein.

Da die Schäden am Parkhaus enorm sind, ist es nach den vorliegenden Erkenntnissen wirtschaftlich nicht sinnvoll, das Parkhaus zu sanieren. Auch weil dies in der Öffentlichkeit in Frage gestellt wurde, hat die Verwaltung die Gutachten dazu öffentlich gemacht. Außerdem wurde ein konkreter Zeitplan für den Rückbau erarbeitet und dem Gemeinderat vorgestellt. Aufgrund der zentralen Lage des Parkhauses an der S-Bahn, zahlreichen Bushaltestellen und dem damit verbundenen Busverkehr sowie Fuß- und Radwegen wird der Rückbau des Parkhauses eine große Herausforderung werden. Hinzu kommt, dass zeitgleich die Bauarbeiten für die Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen beginnen.

„Wir haben hier eine offene Wunde in der Stadt. Es ist nun oberste Priorität, diese Baustelle gut und zeitnah zu bearbeiten“, sagt Oberbürgermeister Christoph Traub.

Dies alles zu koordinieren und genau zu planen, ist nun Aufgabe der Stadtverwaltung. Auch die Bedürfnisse der umliegenden Geschäfte und die der Fußgänger*innen müssen dabei berücksichtigt werden. Auch deshalb nehmen die Planungen viel Zeit in Anspruch. Realistischerweise ist ab Ende 2024 mit dem konkreten Rückbau zu rechnen. Geplant ist, dass lediglich die oberen Stockwerke abgetragen werden sowie die Errichtung eines Neubaus, dessen Raumprogramm der Gemeinderat noch 2023 beraten wird. Somit könnten rund 80 Parkplätze übergangsweise weiter genutzt werden, aber eben erst, wenn die oberen Stockwerke abgetragen sind.

Neubau ohne Verwaltungsräume

Im Oktober 2022 hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ein zentrales Verwaltungsquartier an den Standorten Aicher Straße 9, Filderbahnstraße 14 und Volmarstraße 1 in eine Auslobung zu einem städtebaulichen Wettbewerb münden zu lassen.

Die Prüfung aller relevanter Faktoren hat nun neue Erkenntnisse gebracht:

Das P+R Parkhaus ist im Regionalplan des Verbandes Region Stuttgart eingeplant. In Stellungnahmen spricht der Verband von rund 350 Parkplätzen. Diese müssen in Summe in der Nähe der aktuellen S-Bahn-Haltestelle in Bernhausen sowie nahe der künftigen S-Bahn-Haltestelle in Sielmingen sein. Deshalb wird die Fläche des P+R-Parkhauses in Bernhausen auch weiterhin für die Bereitstellung von Parkplätzen genutzt werden müssen.

Darüber hinaus bliebe nur noch sehr wenig Platz für Büroräume übrig, weshalb die Verwaltung empfiehlt, auf Verwaltungsräume an diesem Standort gänzlich zu verzichten. Diesem Vorschlag der Verwaltung hat der Gemeinderat mehrheitlich zugestimmt.

Notwendig bleiben diese Räume aber dennoch, weshalb die Verwaltung gleichzeitig beauftragt wurde, für die künftige Unterbringung zeitnah Alternativvorschläge zu erarbeiten. „Das Bereitstellen von attraktiven, zeitgemäßen und modernen Arbeitsplätzen ist mit ein wesentlicher Bestandteil, dem Fachkräftemangel in der Verwaltung entgegenzuwirken,“ sagt Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub.

Mobilitätshub und Parken

Weiterhin vorgesehen an diesem Standort ist nach wie vor auch ein Mobilitätsknotenpunkt, auch Mobilitätshub genannt. Hier sollen Alternativen zum Auto wie Car- und Bikesharing, Ladeinfrastruktur oder Schließfächer untergebracht werden. (es)