B27-Ausbau neu überdenken
FILDERSTADT. Es ist ein Teilerfolg für Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub: Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat Filderstadt mitgeteilt, dass der geplante sechsspurige Ausbau im südlichen Teil der B27, also Filderstadt betreffend, zurückgestellt werden könnte.
Da die B27 im nördlichen Abschnitt eine höhere Verkehrsbelastung aufweist als im südlichen Abschnitt, „erscheint es aus Sicht des Landes zielführend, den sechsspurigen Ausbau im südlichen Teil des Projekts vorerst zurückzustellen“, so teilte es das Verkehrsministerium Baden-Württemberg in einem Schreiben an Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub mit. Da dies aber nicht der aktuellen Ausweisung des Projekts im Bedarfsplan als Gesamtmaßnahme entspricht, wurde „die Frage einer Teilung der Gesamtmaßnahme vom Ministerium an das Bundesverkehrsministerium für Digitales und Verkehr herangetragen“.
Im Rahmen einer Besprechung sei eine Einigung dahingehend erzielt worden, dass eine Teilung des Projekts in zwei Abschnitte möglich sei. Demnach könnte der südliche Teil des Ausbaus zurückgestellt werden, wogegen der nördliche Teil der B27, von der Anschlussstelle Leinfelden-Echterdingen Süd bis zum Echterdinger Ei, sechsspurig ausgebaut wird.
„Das sehe ich nun als einen Erfolg, dass das Verkehrsministerium vorschlägt, das gesamte Vorhaben in Bauabschnitte aufzuteilen. Das werte ich als gutes Zeichen, mit dem man nun in weitere Gespräche eintreten kann“, sagte Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub.
Bereits mehrfach hatte er den sechsspurigen Ausbau der B27 hinterfragt. Vor dem Hintergrund der Verkehrswende, des Ausbaus des ÖPNVs, des Umweltschutzes, des Flächenverbrauches und weiterer Faktoren sagte er: „Das wäre völlig konträr zu einer nachhaltigen Stadt.“ Verkehrsexperten sprechen zudem davon, dass mit dem sechsspurigen Ausbau der B27 ein weiterer Ausbau des Schienenverkehrs schwerfallen dürfte, da der Ausbau Einfluss auf den Kosten-Nutzen-Faktor hat, den ein Schienenprojekt erfüllen muss.
Beschluss des Gemeinderates
Momentan gibt es jedoch noch einen anderslautenden Beschluss des Gemeinderates zum Ausbau der B27. „Vor der Sommerpause soll das Ministerium von uns eine verlässliche Rückantwort erhalten. Das müssen wir im Gremium noch einmal thematisieren“, so Christoph Traub.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Frage eines Verflechtungsstreifens im Bereich der Einmündung B312 (Anschlussstelle Aichtal) in Fahrtrichtung Stuttgart bis zur Anschlussstelle Filderstadt-Ost zur Verbesserung des dortigen Verkehrsablaufs nochmals zu prüfen. Das Regierungspräsidium soll dies in Bezug auf die aktuellen Überlegungen noch einmal tun.
„Das ist ein Geben und Nehmen. Auch bei diesem Vorhaben müssen wir nach einer Lösung suchen, wie wir damit umgehen“, so Christoph Traub. Dabei müssten auch die Funktion des Streifens und die verkehrliche Auswirkung auf die Stadt berücksichtigt werden. (es)