Infoveranstaltung des Deutschen Roten Kreuzes:

Auf den Notfall vorbereitet sein

Heinz Hertler bei Kochvorführung am Tisch
Kochen ohne Herd: Heinz Hertler zeigt, wie das geht.
Auswahl haltbarer Lebensmittel wie Reis und Knäckebrot
Es empfiehlt sich, einen Vorrat an Lebensmitteln für zehn Tage anzulegen.

FILDERSTADT. Es gibt verschiedene Notsituationen, in denen ein Vorrat an Lebensmitteln und Ausrüstung hilfreich ist. Die Stadt Filderstadt hat jüngst gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zum Thema „Persönlicher Notvorrat und Ausrüstung“ informiert. Krisenberater Heinz Hertler, Bereitschaftsleiter im DRK-Ortsverein Harthausen, hat anschaulich und mit vielen Praxistipps durch den Abend geführt. Eine weitere Infoveranstaltung folgt in Kürze!

Notfallvorsorge geht alle an. Katastrophen und Großschadenlagen wie Sturm, Hagel und Starkregen, Überschwemmungen oder Stromausfälle machen deutlich, dass auch die Menschen in einem sicheren Land wie Deutschland nicht vor unvorhergesehenen Ereignissen gefeit sind. In solchen Situationen ist es gut, darauf vorbereitet zu sein. „Ich hoffe, dass wir den Notfall nicht anwenden müssen“, sagte Erster Bürgermeister Falk-Udo Beck bei seiner Begrüßung im Bürgerhaus Plattenhardt. Jedoch kann eine unerwartete Situation schneller eintreten, als einem lieb ist. „Wie verhalte ich mich bei Sturm oder Starkregen? Was mache ich, wenn auf einmal alles dunkel wird? Und welche Vorräte sollte ich für eine Krise immer in meinem Vorrat haben?“ Auf diese Fragen gab Heinz Hertler hilfreiche Antworten. Wichtig in der Notfallsituation: Drinnen bleiben! „Da gehören nur diejenigen auf die Straße, die Gründe dafür haben“, betonte Hertler. Die Helfenden der Feuerwehr, der medizinischen Versorgung wie Notarzt oder DRK sowie vom Technischen Hilfswerk. Für alle anderen gilt: „Mein Zuhause ist der sicherste Ort!“

Lebensmittel bevorraten

„Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass im Notfall der Supermarkt noch offen hat“, erklärte Heinz Hertler. Denn bei einem so genannten „Blackout“ beziehungsweise einem großflächigen Stromausfall bleiben die Geschäfte und Tankstellen geschlossen. Auch Kühlschrank und Gefrierfach fallen aus, es könnte im Extremfall auch kein Trinkwasser mehr aus dem Wasserhahn kommen. Deshalb empfiehlt es sich, einen Lebensmittel- und Getränkevorrat anzulegen. Dieser ist etwas sehr Individuelles. Es sollte nichts gelagert werden, was nicht auch verwendet oder gegessen wird. Hertlers Tipp: Aufs Haltbarkeitsdatum achten! Viele Lebensmittel halten sich einige Jahre. Er rät außerdem, die Vorratshaltung in den alltäglichen Verbrauch zu integrieren. So wird er immer erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Noch wichtiger sei jedoch frisches Trinkwasser, so der DRK-Mann. „Wasser ist das wichtigste Gut, das wir haben.“ Daher stellte er einige Instrumente vor, mit denen das kostbare Nass gelagert und gegebenenfalls gereinigt werden kann: Kanister, Eimer, spezielle Behältnisse, Wasserfilter, Reinigungstabs. Sein Tipp: „Füllen Sie bei einem Stromausfall zuerst Ihre Badewanne, falls vorhanden. Damit haben Sie einen Vorrat für die erste Zeit!“ Er empfiehlt außerdem: „Warum zum Geburtstag nicht mal ein Wasserfiltersystem schenken…?“

Neben Lebensmitteln ist es auch notwendig, Gegenstände wie Notfallschlafsack, Regenponcho, Streichhölzer, Feuerzeuge, Kerzen und so weiter zu bevorraten. Ganz wichtig, so Hertler, sei es, dafür zu sorgen, immer genügend Medikamente im Haus zu haben, ob verschreibungspflichtig oder Arznei für die Hausapotheke. Auch auf ausreichend Hygieneartikel ist zu achten. Wie kommt man ohne Strom zu einer warmen Mahlzeit? Ein handlicher Kocher macht‘s möglich. Mittels Brennpaste wird das Fertiggericht binnen Minuten verzehrfertig. Und zum Aufladen von Smartphone und Laptop empfiehlt er eine manuelle Powerstation. Sein Fazit: „Angst lähmt. Man muss sich im Vorfeld gedanklich vorbereiten, dann kann man mit der Situation besser umgehen.“

Weitere Informationen zur Notfallvorsorge sowie eine Checkliste, herausgegeben vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, gibt es im Internet unter: www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/ (ab)