Siegerentwurf in der Stadtbibliothek ausgestellt:

Erster Blick auf den künftigen Mobilitäts-Hub möglich

Die Genannten in der Bibliothek vor dem Modell, das auf einem Tisch steht.
Eröffneten gemeinsam die Präsentation in der Stadtbibliothek: (von links) Bürgermeister Jens Theobaldt, Filderstadtwerke-Chef Markus Listl, Heike Umlauf und Tanja Riegg (Architektenbüro Nething), Oberbürgermeister Christoph Traub und Antonio Blanco (Nething).
Visualisierung des Mobilitäts-Hubs

FILDERSTADT. Im Herzen von Bernhausen entsteht ein zukunftsgerichteter „Mobilitäts-Hub mit Parken“ (MHP). Pläne und Modell des Siegerentwurfs (Architektenbüro Nething Generalplaner GmbH aus Neu-Ulm) werden noch bis Weihnachten in der Stadtbibliothek an der Volmarstraße 16 präsentiert. Einfach vorbeischauen!

Mobilitäts-Hubs? Zweck dieser modernen zentralen Knotenpunkte ist es, eine möglichst nahtlose Verknüpfung von verschiedenen Verkehrsmitteln anzubieten – um im Zuge der Verkehrswende auch Alternativen zum Privatauto zu etablieren. Die Stationen verknüpfen zum einen traditionelle Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse und Bahnen), zum anderen ermöglichen die Hubs einen einfachen Zugang zu neuen Mobilitätsformen oder geteilten Verkehrsmitteln wie Carsharing.

Markus Listl, Geschäftsführer der Filderstadtwerke, erklärt: „Für die Öffentlichkeit soll die Nutzung zahlreicher Mobilitätslösungen sowie der problemlose Umstieg und Wechsel zwischen den verschiedenen Alternativen ermöglicht und vereinfacht werden.“ Zur Erläuterung: Als Eigenbetrieb der Stadt Filderstadt sind die Filderstadtwerke für zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen zuständig – unter anderem auch für das Betreiben von Parkhäusern oder Mobilitäts-Hubs.

 „Knotenpunkt des öffentlichen Lebens“

Ein Rückblick: Aufgrund von statischen Mängeln musste das bestehende P+R-Parkhaus an der Filderbahnstraße 14 in Bernhausen bis auf das Erdgeschoss zurückgebaut werden. Derzeit werden interimsweise die verbliebenen Parkflächen im Erd- und Untergeschoss genutzt. Parallel dazu hat im Oktober 2025 der Gemeinderat per Beschluss den Siegerentwurf des Realisierungswettbewerbs (Architektenbüro Nething) bestätigt. Die Architektenbeauftragung ist erfolgt, ein Planungsteam wurde gebildet. Oberbürgermeister Christoph Traub zum aktuellen Stand: „Im Moment wird die so genannte Vorplanung samt Kostenschätzung ausgearbeitet.“

Zum neuen Mobilitäts-Hub mit Parken selbst: Das Gebäude liegt in zentraler Innenstadtlage und wird auf dem bestehenden Untergeschoss des bisherigen P+R-Parkhauses errichtet. Der Siegerentwurf sieht einen „zweigeteilten Gebäudekomplex mit sechs Geschossen und einem Untergeschoss vor, der verschiedene Mobilitätsformen bündelt und gleichzeitig als Knotenpunkt des öffentlichen Lebens fungiert“ (Nething Architekten).

Ein Hub – zwei Baukörper

Aufgeteilt wird der Gebäudekomplex an der Filderbahnstraße in zwei funktional eigenständige Baukörper – in einen Kopfbau (Stahlkonstruktion) für die Verkehrserschließung sowie einen Mittelbau (modulares Holzhybridgebäude mit begrünter Fassade) für die Parkebenen. Das Planungsteam: „Die Unabhängigkeit ermöglicht, beide Gebäudeteile separat zu betreiben, umzunutzen oder zu modernisieren – ein wesentlicher Vorteil angesichts sich wandelnder Mobilitätskonzepte.“ Auf beiden Dächern sind Photovoltaikanlagen vorgesehen, deren Energie vor Ort gespeichert und vorrangig für die Ladeinfrastruktur (E-Autos, E-Bikes, Sharing-Angebote) bereitgestellt wird. Zudem versorgt ein integriertes Regenwassermanagement die Fassadenbegrünung, die Fahrrad-Waschstation sowie die Sanitärbereiche.

Markus Listl zur Ausstattung des MHP: „Neben rund 255 Parkplätzen für Autos soll es etwa 230 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie Platz für Lastenräder und Motorräder geben. Hinzu kommt die unmittelbare Anbindung an die S-Bahn, die Buslinien, Taxi und Car-Sharing.“ Und der Geschäftsführer der Filderstadtwerke ergänzt: „Weitere Angebote werden den Hub ergänzen: beispielsweise Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge, eine Rad-Reparatur und -Waschanlage, ein öffentliches Fahrradverleihsystem, Kiss-&Ride-Halteplätze, ein Meeting Point …“ Das barrierefreie und mit Aufzügen ausgestattete Parkhaus wird über die Filderbahnstraße angefahren. Der Neubau soll eine durchgängig geradlinige Wegeführung des Radwegs entlang der Karlstraße ermöglichen.

Arbeit besticht durch „gut funktionierenden Hub“

Das Urteil der Fachjury: „Auf der Suche nach einem gut funktionierenden Hub besticht diese Arbeit. Die öffentlichen Zonen für Fußgänger und Radfahrer werden ganz selbstverständlich angebunden und verschmelzen mit den angrenzenden Straßenräumen zu einem öffentlichen Raum …“ Pläne und Siegermodell werden bis Weihnachten in der Stadtbibliothek Filderstadt gezeigt. Die kleine Ausstellung haben dieser Tage Oberbürgermeister Christoph Traub, Bürgermeister Jens Theobaldt, Filderstadtwerke-Chef Markus Listl sowie Heike Umlauf, Tanja Riegg und Antonio Blanco vom Architektenbüro Nething eröffnet. Wer schon einmal einen Blick auf den künftigen Mobilitäts-Hub mit Parken werfen will, einfach an der Volmarstraße 16 in Bernhausen vorbeischauen! (sk)