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Filderstädter Stadtverwaltung ist vorbereitet:

Im Februar ziehen Geflüchtete in die Plattenhardter Unterkunft

Bild eines Containers
Im Februar ziehen die ersten Geflüchteten in die Anschlussunterkunft im Weilerhau.

FILDERSTADT. Der Containerstandort auf dem Plattenhardter Weilerhauparkplatz ist fertiggestellt. Voraussichtlich ab Mitte Februar 2024 ziehen nach und nach Menschen in Not in diese temporäre Anschlussunterkunft. Die Stadtverwaltung Filderstadt ist vorbereitet: Die Hausleitung hat ihre Arbeit bereits aufgenommen, Sozialer Dienst, Gebäudefachkraft und Dolmetscher*innen sitzen quasi in den „Startlöchern“, Integrations- und Orientierungskurse für Geflüchtete der Volkshochschule (vhs) können direkt vor Ort angeboten werden, der 24-Stunden- Sicherheitsdienst ist beauftragt …

Bevor die ersten Bewohner*innen in den nächsten Wochen die 80 Container-Einheiten sukzessiv belegen werden, haben Vertreter*innen der Stadt die künftigen Nachbarn (Kindergarten, Grundschule, Sportverein …), Unterstützende (Arbeitskreis (AK) Asyl, Kirchen ...) sowie Mitglieder des Gemeinderats schon einmal durch die neue Containerunterkunft geführt. „Wir sind bereit, diese humanitäre Pflichtaufgabe zu erfüllen“, sagte dabei Oberbürgermeister Christoph Traub. Und Christos Slavoudis, der Leiter des Amts für Integration, Migration und Soziales, freut sich über die „große Offenheit und Hilfsbereitschaft“ der Anwohnerschaft. Natürlich seien im Rahmen der Gespräche auch Bedenken von Eltern thematisiert worden und würden von der Verwaltung sehr ernst genommen. Der Amtschef versprach einen regelmäßigen Austausch aller Beteiligten. Zudem sorge die Hausleitung bei Rückfragen – auch aus der Bevölkerung – für eine „Kommunikation der kurzen Wege“.

Abgeschlossene Wohneinheiten verringern das Konfliktpotenzial

Zum Projekt auf dem Weilerhauparkplatz: Auf einer Fläche von 30 auf 50 Meter sind 80 Miet-Container (für maximal 130 Menschen) in vier Gebäudereihen aufgestellt worden. Die Ein-Raum-Module (17 Quadratmeter) sollen zwei, die Zwei-Raum-Bausteine (34 Quadratmeter) maximal vier Personen beherbergen. Die Containerriegel sind zweigeschossig. Zur Innenausstattung gehören jeweils ein kleines Bad mit Dusche, Waschbecken, Toilette und Spiegel sowie ein Aufenthaltsraum mit Mini-Küchenzeile, Tisch, Stühlen, Hochbett und Spinds.

Das bewusst gewählte Prinzip – kleine abgeschlossene Wohneinheiten statt der „Mischbelegung“ (Nutzung von Gemeinschaftsräumen wie Sanitärtrakt und Küche von vielen Personen) – schaffe, so die Erfahrung von Christos Slavoudis, ein wenig Privatsphäre für die geflüchteten Menschen und verringere gleichzeitig das Konfliktpotenzial innerhalb der Unterkunft. Darüber hinaus erhöhe diese Konstellation auch die Eigenverantwortung der „Mieter*innen“ für ihr Übergangs-Zuhause.

Lediglich die beiden Räume mit jeweils zehn Waschmaschinen werden gemeinschaftlich genutzt. Ferner gehören Schulungsräume und Büros für die Hausleitung, den Sozialen Dienst, den Sicherheitsservice, die Ehrenamtlichen sowie die Integrations- und Orientierungskurse der vhs vor Ort zur Ausstattung des Containerstandorts. Die einzelnen Einheiten sind wärmegedämmt, ein Zugang ist barrierefrei gestaltet worden.

Wer einzieht, steht noch nicht fest

Die vielfach gestellte Frage „Wer wird dort einziehen?“ kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Nur so viel: „Die Ein- beziehungsweise Zwei-Raum-Container sind für die Unterbringung von Einzelpersonen, Paaren und Familien ausgelegt“, erklärt Peter Fix, der zuständige Projektleiter vom Filderstädter Hochbauamt. Und sein Kollege Slavoudis fügt hinzu: „Wir erhalten kurzfristig vom Landkreis Esslingen eine Liste von Geflüchteten und werden aus dieser Menschen auswählen, die möglichst gut zueinanderpassen.“ Natürlich sollen bereits durch diese gezielte Vorauswahl von Personen spätere Konflikte weitgehend ausgeschlossen werden. Der Leiter des Amts für Integration, Migration und Soziales ganz realistisch: „Die Aufnahme von Geflüchteten ist dennoch kein Wunschkonzert.“

2024 muss die Große Kreisstadt ihre gesetzliche Quote erfüllen, sprich rund 200 Geflüchtete unterbringen. Die Mehrzahl hält sich bereits seit einiger Zeit in Deutschland auf – zunächst in der Landeserstaufnahmestelle, dann in der vorläufigen Unterbringung des Kreises. Slavoudis: „Daher können die einen oder anderen schon ein wenig die Sprache und haben bereits deutsche Werte und Alltagsherausforderungen kennengelernt.“ Weitere Anleitungen und praktische Hilfestellungen (in Sachen Mülltrennung, Hausordnung, Hygiene, reibungslose Abläufe in der Einrichtung, Tipps, wo man einkaufen kann …) erhielten, so Peter Fix, die Menschen in der Unterkunft von der Hausleitung.

„Sprache ist ein Türöffner“

Zurück zum Spracherwerb: „Es ist wichtig, dass die Geflüchteten so schnell wie möglich Deutsch lernen. Denn: Sprache ist der Türöffner für vieles“, betont Christos Slavoudis. Dieser Einschätzung schließt sich auch Claudia Vöhl, die Leiterin des Amts für Bildung, Kunst und Kultur, gerne an. Sie freut sich, dass die vhs-Integrations- und Orientierungskurse (die weit über das eigentliche Erlernen der Sprache hinausgehen) direkt vor Ort – sprich im „Haus“ – angeboten werden können.

Zur (ersten) Verständigung unterstützen zahlreiche Ehrenamtliche des Filderstädter Dolmetscher*innenpools die Kommunikation in der Einrichtung. Christos Slavoudis bedankt sich sehr herzlich für dieses wertvolle Engagement. Gleichzeitig setze seine Mannschaft auf moderne Kommunikation – beispielsweise ein technisches Gerät, das Gesagtes in Sekundenschnelle in sämtliche Sprachen übersetzen könne.

Sicherheitsdienst rund um die Uhr vor Ort

Im Herbst 2023 hat die Stadtverwaltung rund 300 Bürger*innen im Rahmen eines sehr sachlichen Nachbarschaftsgesprächs in der Weilerhauhalle über das Projekt informiert. Dabei ist ein Wunsch der Anwohner*innen immer wieder thematisiert worden: die Anwesenheit eines Sicherheitsdienstes. Slavoudis erklärt das Konzept: „Wir starten in den ersten drei Monaten mit einem 24-Stunden-Security-Service vor Ort.“ Zudem stehe auch die Hausleitung täglich von 7 bis 16 Uhr in der Unterkunft für Fragen, Sorgen und Beschwerden zur Verfügung.

Die Unterbringung von Geflüchteten auf dem Weilerhauparkplatz in Plattenhardt ist zeitlich (voraussichtlich auf zwei Jahre) begrenzt. Die Stadt Filderstadt verfügt augenblicklich über 25 Anschlussunterkünfte: acht in Bernhausen, neun in Bonlanden, zwei in Harthausen, fünf in Sielmingen und eine Unterbringung in einem Privathaus in Plattenhardt. Da Stadtverwaltung und Gemeinderat die Belegung von Sport- und Mehrzweckhallen unbedingt vermeiden wollen und sehr schnell ein weiterer Standort neben dem ehemaligen Hotel in Bonlanden entwickelt werden musste, fiel schließlich die Entscheidung auf den Weilerhauparkplatz, der in den Jahren 2015/2016 schon einmal als Zelt- und Containerstandort genutzt wurde und als temporäre Unterkunft relativ zügig umsetzbar war. Zudem strebt die Verwaltung eine angemessene Verteilung der Standorte im Stadtgebiet an. (sk)

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