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Fairtrade-Town

Zehn Jahre „Fairtrade-Town“

Zum sechsten Mal ist Filderstadt als Fairtrade-Town ausgezeichnet worden. Neu diesmal: Es gibt eine faire Kindertageseinrichtung.

Mit dem Titel bestätigt die Stadt Filderstadt ihr Engagement für eine gerechtere Welt und geht mit gutem Beispiel voran: So werden für die Verwaltung ausschließlich fairer Kaffee, Tee oder Blumen gekauft. Produkte, die ganz oder teilweise in Asien, Afrika oder Mittel- und Südamerika hergestellt wurden, dürfen – das ist über eine Dienstvereinbarung geregelt – nur gekauft werden, wenn die Einhaltung der ILO-Konvention Nummer 182 gewährleistet ist. Diese Konvention verpflichtet dazu, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu verbieten und zu beseitigen. Betroffen sind neben Agrarprodukten auch Sportartikel, Bekleidung, Spielwaren, Teppiche, Textilien, etc. 

Eine Milchschokolade dekoriert mit einer Mandel-Nougat-Scheibe, sowie Mandeln umhüllt von Himbeerkuvertüre und Rosenblüten. Foto: Silke Strobel
Eine Milchschokolade dekoriert mit einer Mandel-Nougat-Scheibe, sowie Mandeln umhüllt von Himbeerkuvertüre und Rosenblüten. Foto: Silke Strobel

Das Ziel der Fairtrade-Arbeit ist es, durch Bildungsarbeit und das Kaufverhalten hier bei uns die soziale Lage und die ökologischen Bedingungen der Menschen in den Ländern, in denen beispielsweise Kakao, Bananen, Mangos und andere Lebensmittel hergestellt werden, zu verbessern.  

Auch jede(r) Einzelne kann beim Einkauf einen Unterschied machen. Faire Produkte gibt es mittlerweile in vielen Geschäften und Restaurants auch hier vor Ort. Deshalb sind auch der Einzelhandel und die Gastronomie für die Rezertifizierung notwendig, ebenso Vereine, Kirchengemeinden, Schulen oder Kitas.

Seit der letzten Rezertifizierung vor zwei Jahren ist einiges passiert. Ein paar Highlights:

  • In Filderstadt gibt es inzwischen eine faire Kita: die katholische Kindertageseinrichtung St. Stephanus. Dort gibt es beispielsweise fairen Kakao und faire Bananen. Gemeinsam wird die Herkunft von Lebensmitteln oder Dingen erkundet, und die Kinder erfahren etwas über das Leben der Menschen in anderen Teilen der Welt, die zum Beispiel Baumwolle für T-Shirts anbauen. Im Alltag zeigt sich der faire Gedanke auch als Richtschnur für den Umgang miteinander: „Ich bin fair zu mir, zu dir und zu den Dingen“. Der faire Umgang miteinander wird lebendig gelebt, und der Begriff ist ein fester Bestandteil im Alltag.
  • Die Fairtrade-AG am ESG (Elisabeth-Selbert-Gymnasium) organisierte einen Truck, der zum Thema „moderner Sklavenhandel und Zwangsarbeit“ sensibilisierte. Nach Schätzungen von UN-Experten müssen über 27 Millionen Menschen weltweit Zwangsarbeit verrichten. Sie werden auf Kakaoplantagen ausgebeutet, müssen in Minen nach Gold suchen oder für einen Hungerlohn unter lebensgefährlichen Bedingungen in Fabriken arbeiten.
  • Es kam ein neuer, fairer Filderstadt-Tee auf den Markt: eine Bio-Weißteemischung aus Sri Lanka, der im WELTLADEN erhältlich ist.
  • Im Jubiläumsjahr „50 Jahre Filderstadt und Zehn Jahre Fairtrade-Town“ gibt es eine neue Filderstadt-Schokolade (Sorte: Milchschoko plus Nougat, Mandeln und Rosen).
  • Der WELTLADEN ist in den Bereich der Fußgängerzone in Bernhausen umgezogen und damit prominent in der Ortsmitte. Damit rückt der faire Gedanke auch stärker ins Zentrum
Das neue Zertifikat.

Regionales und nachhaltiges Handeln hat in Filderstadt Tradition. Im Jahr 2013 beschloss der Gemeinderat zum ersten Mal, sich um den Titel „Fairtrade-Town“ zu bewerben. Auch im Frühjahr 2025 bewarb sich die Verwaltung nach Beauftragung des Gemeinderates wieder um den Titel und ist seitdem für zwei weitere Jahre rezertifiziert. Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub dankt allen Engagierten in diesem Bereich: „Für mich ist Fairtrade aktives Menschenrechts-Engagement. Filderstadt trägt mit dazu bei, dass die Ungerechtigkeit im Welthandel Aufmerksamkeit erfährt. Produzent*innen und Hersteller*innen von Waren und Produkten brauchen gute Arbeitsbedingungen und müssen gerecht bezahlt werden. Es ist wichtig, an einer lebenswerten Welt für morgen mitzudenken und mitzuarbeiten. Das tun wir – weiterhin.“ 

Luft nach oben


Fairtrade-Town ist eine internationale Kampagne, die im Jahr 2000 in Großbritannien gegründet wurde und gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördert. Die Urkunde wird nur dann verliehen, wenn fünf vorgegebene Kategorien erfüllt sind. Diese sind: Erstens ein Ratsbeschluss, zweitens eine Steuerungsgruppe, in der Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft vertreten sind, drittens sollen in den lokalen Einzelhandelsgeschäften oder Restaurants mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Für eine Kommune mit der Größe Filderstadts werden zehn Einzelhandelsgeschäfte und mindestens fünf Gastrobetriebe benötigt. Hier könnte Filderstadt weitere Mitstreiter*innen benötigen. Das vierte Kriterium ist die Zivilgesellschaft. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen oder Kirchen werden faire Produkte angeboten. Darüber hinaus gibt es Bildungsangebote, bei denen der faire Handel thematisiert wird. Zudem benötigt es als fünftes Kriterium Medien- und Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich. (fi)

Logo: FairtradeStadt Filderstadt
Logo: FairtradeStadt Filderstadt

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Kontakt

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Aicher Straße 9
70794 Filderstadt
Telefon 0711 7003-1213
Fax 0711 7003-71213
zur Zeit nicht besetzt

Amtsleitung

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Fax 0711 7003-71211