Neues Programm für Herbst/Winter 2025/2026:

Eine Kunstschule für alle(s)

Titelseite des neuen Programms

FILDERSTADT. Die Kunstschule Filderstadt (KSF) hat ihr neues Kursprogramm aufgelegt. Das kommende Semester bietet wie gewohnt eine Vielzahl spannender und kreativer Kurse. Zudem wurde das Angebot erweitert: neue Techniken, neue Dozenten, neue Formate. „Für alle ist was dabei“, verspricht Ali Schüler, der Leiter der Kunstschule. Das gedruckte Programm für das Herbst-/Wintersemester 2025/2026 erscheint dieser Tage. Reinschauen lohnt sich!

„Wir sind eine Einrichtung für Menschen von zwei bis 102 Jahren“, berichtet Schüler stolz. Eine 102-jährige Kursteilnehmerin kommt schon seit Jahrzehnten an die KSF – für sie ein Stück Heimat. „Kunstschule – das ist gegenseitige Inspiration in Gruppen, wir bieten keinen Einzelunterricht an“, so Schüler weiter. „Das soziale Miteinander trägt dazu bei, dass man sich wohlfühlt – in jedem Alter!“ Es gibt ein breit gefächertes Angebot an fortlaufenden Wochenend- und Ferienkursen.

Kreatives Arbeiten schon ab zwei Jahren

Schon die Kleinsten können erste Mal- und Materialerfahrungen machen – ihr Einstieg ins Reich der Fantasie sind die „Kritzel-Kratzel-Kurse“, welche Kinder zwischen zwei und vier Jahren zusammen mit einem (Groß-)Elternteil besuchen können. Im kommenden Semester steht das Thema „Jahreszeiten“ auf dem Programm. Der Kurs wird Freitagvormittag angeboten und richtet sich vor allem an Familien, die noch auf einen Betreuungsplatz warten.

In der „Werkstatt der Fantasie“ treffen sich Kinder von fünf bis sieben Jahren zum Malen, Zeichnen, Werken, aber auch zum Fotografieren, Spielen und Erzählen. Die Werkstatt ist sehr beliebt und wird an mehreren Tagen pro Woche angeboten.

Auf ein spezielles Highlight weist Manuela Kallinger vom Leitungs-Duo der Jugendkunstschule hin. Im Rahmen der Interkulturellen Woche findet am Weltkindertag (20. September) ein Angebot in der Stadtbibliothek in Bernhausen statt. Die Kinderbuch-Illustratorin Fariba Gholizadeh entführt Kinder ab sechs Jahren in die Welt von „1001 Nacht“. Die Teilnehmenden gestalten ihr eigenes Märchenbuch beziehungsweise eine eigene Märchenfigur. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Amt für Migration, Integration und Soziales statt.

In Kooperation mit dem Serigrafie-Museum gibt es einen „Kreativen Siebdruckkurs“. Kinder von acht bis zwölf Jahren erforschen an der Kunstschule zunächst die Grundprinzipien des Siebdrucks und bekommen anschließend vor Ort im Museum das professionelle Arbeiten gezeigt.

Kinder und Jugendliche begeistern

Für Kinder und Jugendliche, die sich künstlerisch weiterentwickeln wollen und dabei Interesse an unterschiedlichen Techniken haben, gibt es eine Reihe fortlaufender interdisziplinärer Kurse. „Es geht auch immer um eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung durch Kunst“, erklärt Manuela Kallinger. Sie empfiehlt die „Kunstwerkstatt für Jugendliche – Kreativität entdecken und entfalten“. Dieses Angebot für Jugendliche ab zwölf Jahren knüpft an die „Werkstatt für künstlerisches Gestalten“ an, welches sich an Kinder ab sieben Jahren richtet. Die Kurse seien so angelegt, dass die Kinder sie über einen längeren Zeitraum besuchen und in die nächste Altersgruppe wechseln können, so Kallinger weiter.

„Jugendliche interessieren sich vor allem für aktuelle, zeitgemäße Themen“, erläutert sie. Vor allem müsse viel „action“ dabei sein. Da bietet sich „Action Painting – Auf den Spuren von Jackson Pollock“ an. Hier dreht sich alles um Farbe, benutzt wird vor allem Acrylfarbe und viel unkonventionelles Material. Und ganz nebenbei lernen die Teilnehmenden (zwischen acht und zwölf Jahren) etwas über den amerikanischen Künstler Jackson Pollock.

Sehr experimentell ist Fluid Art. Die Kulturpädagogin Petra Eisele veranstaltet für Jugendliche zu diesem Thema die „Pizza-Action-Night“. Hierfür wird eine Konstruktion gebaut, mit der Farbe in einem Behälter über einer Leinwand geschwungen wird. Die Farbe wird nicht gemalt, sondern gegossen. „Wir nutzen hier den Zufall als Gestaltungselement“, sagt Ali Schüler. Bei der gemeinsamen Pause gibt es Pizza – daher der Titel des Kurses.

Die digitale Welt macht auch vor der „Kunstwelt“ nicht halt. Malen und Zeichnen auf dem iPad kann mit „Pro-Create“ gelingen, einer App, bei der Schritt für Schritt ein Gemälde erstellt wird. Wie das geht, lernen Jugendliche im Kurs „Pro-Create: Dein Einstieg in die digitale Kunst“.

Wer es ruhiger möchte: Julia Billmaier bietet für Jugendliche und junge Erwachsene „Töpfern und freies Arbeiten mit Ton“ an. Ob mit Töpferscheibe oder freies Modellieren – das Arbeiten mit Ton bringt Ausgleich in den hektischen Alltag.

Bewährtes Programm für Erwachsene

Für Erwachsene gibt es an der Kunstschule ein bewährtes Programm für alle Bereiche der Malerei. Ölmalerei, Acryl- und Aquarellmalerei stehen als beliebte Dauerbrenner hoch im Kurs, ebenso die Bildhauerei, das Aktzeichnen sowie das Schweißen. Das Portfolio wird ständig ausgebaut. „Im neuen Semester gibt es neben dem Bewährten wieder viel Neues auszuprobieren“, sagt Ali Schüler. Beispiele gefällig? Im Bereich der Acrylmalerei konnten Patricia Gomeringer-Prestle und Katja Miller als Dozentinnen gewonnen werden, sodass hier das Kursangebot erweitert wurde. Der freischaffende Künstler Hans-Peter Blum bietet dienstag- und mittwochabends zwei Kurse „Gegenständliche Ölmalerei“ an. Für „blutige Anfänger*innen“ hat Uta-Maria Köninger einen Einsteigerkurs im Programm: „Ich kann nicht malen! Wirklich?“ Einfach ein Motiv, eine Idee oder ein Foto mitbringen und kreativ loslegen. Oder wie wäre es mit Comic-Zeichnen? Im Kurs „Tell me a story!“ werden aus Superheld*innen und berühmten Mäusen Graphic Novels oder Comics. Der Wochenendworkshop „Von der Zeichnung zur Radierung“ bringt den Teilnehmenden den Tiefdruck näher. Das Spannende an dieser Technik: Das Bild zeigt sich erst nach dem Drucken auf der Radierpresse. Um eine der ältesten Hochdrucktechniken geht es im Kurs „Experiment Holzschnitt – auf Papier und Stoff“. Verschiedene Materialien werden bedruckt – zum Beispiel Papier, Stoff und Leder.

Der kleine Bereich der Fotografie ist auch im kommenden Semester wieder mit drei exklusiven Kursen vertreten. „Experimentelle Fotografie“ richtet sich an ambitionierte Fotograf*innen und findet im professionellen Fotostudio statt. Der Fotograf Olaf Nagel gibt mit „Makrofotografie“ viele Tipps für diese spezielle Art der Fotografie. Und bei „Portraitfotografie – intensiv“ arbeiten die Teilnehmenden im Freien mit einem geschulten Fotomodell.

Auch wenn viele Kurse bereits ausgebucht sind, lohnt es sich auf alle Fälle, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. „Es wird immer mal wieder kurzfristig ein Platz frei“, verspricht Ali Schüler. (ab)